Die erneut eskalierende Gewalt in Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten geht uns nahe und entsetzt uns. Wir trauern um alle, die dem nicht enden wollenden Konflikt zum Opfer fallen. Unser Mitgefühl gilt ihren Angehörigen. Unsere Gebete sind bei allen, die in Angst um ihre Unversehrtheit leben müssen, in israelischen Städten wie im Gaza-Streifen und in Jerusalem als unseren drei Religionen heiligem Ort.

Alle relevanten politischen Kräfte stehen in der Verantwortung darauf zu dringen, den erneuten Ausbruch der Gewalt zu beenden und die Wiederaufnahme der Gespräche zur Verständigung zwischen Israelis und Palästinensern zu unterstützen.

Uns erschreckt, dass die Gewalt des Konflikts auch in Deutschland angekommen ist. In sozialen Medien sind Jüdinnen und Juden Hass und Hetze ausgesetzt. In mehreren Städten wurden israelische Flaggen verbrannt. Synagogen und andere jüdische Einrichtungen wurden beschädigt. Die Bedrohung für die jüdische Gemeinschaft wächst.

In aller Klarheit halten wir fest: Wer Jüdinnen und Juden kollektiv und hier in Deutschland für Ereignisse in Israel und den palästinensischen Gebieten in Haftung nehmen will, offenbart tiefen Antisemitismus. Dem stellen wir uns mit aller Kraft entgegen und stehen fest an der Seite der Jüdischen Gemeinde Gießen.

Unterzeichnet von

Propst Matthias Schmidt, Dekan André Witte-Karp, Dekan Hans-Joachim Wahl
für die evangelische und die katholische Kirche in und um Gießen;

Pfarrer Cornelius Mann, Pfarrer Klaus F. Pötz
für die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gießen-Wetzlar e.V.
sowie den Freundeskreis der Jüdischen Gemeinde Gießen e.V.;

Pfarrer Bernd Apel
für den Rat der Religionen im Kreis Gießen;

Abderrahim En-Nosse
für die Christlich-Islamische Gesellschaft in Gießen e.V.