Der „Rat der Religionen im Kreis Gießen“ ist neben seinen regelmäßigen Treffen auch immer wieder bei einzelnen Gemeinden der Weltreligionen zu Gast. Diesmal gab es bei einem Ausflug in die Gemeinde der Türkisch-Islamischen Union (DITIB) in Friedberg einen Einblick in die Lebenswelt der 3. in Deutschland heimisch gewordenen Generation von Muslimen.
Zur Friedberger Gemeinde mit der derzeit größten Moschee in Hessen zählen ca. 400 Familien. Der 2. Vorsitzende Ilhan Göcmen und der Hoja (Theologe und Vorbeter) Hikmet Tüzen empfingen die Vertreter des Rates mit Hinweisen auf die Geschichte des Moscheebaues, der – nach unbefriedigenden Quartieren an anderen Standorten – erst im Jahr 2008 im Friedberger Gewerbegebiet abgeschlossen werden konnte.
Im eigentlichen Gebetsaal sah die Gruppe u. a. die Mithrab (Gebetsnische Richtung Mekka), die Mimbar (Predigtkanzel), die Ornament-Schilder für die ersten Kalifen und bewunderte den riesigen Kristallleuchter an der Decke. Die Moschee ist aber nicht nur Ort des (Freitags-)Gebetes, sondern auch sozialer Treffpunkt für Muslime und türkische Friedberger mit u. a. einem Damenbekleidungsladen, einem Friseur und einer Gaststätte.
Man ist froh, diesen Ort muslimischen Lebens etabliert zu haben. Aktuell macht das Desinteresse der Altersgruppe zwischen 15 und 30 Jahren der Gemeinde Sorge und auch die Zusammenarbeit mit anderen Religionsgemeinschaften könnte noch verstärkt werden.
Ein Abendessen in der Gaststätte der Gemeinde rundete diesen interessanten Tag ab; die Mitglieder des „Rates der Religionen“ wollen sich auch weiterhin zueinander auf den Weg machen.
Bernd Apel